Die Stadtjugendringe aus Bad Honnef und Königswinter brachten Landtagskandidaten und Jugendliche beim gemeinsamen Kochen ins Gespräch.
Gemeinsam kochen, backen, mixen und dabei über Politik sprechen: So lautete das Rezept für eine ungewöhnliche Veranstaltung zur Landtagswahl. Die beiden Stadtjugendringe aus Bad Honnef und Königswinter hatten die vier Direktkandidaten aus dem hiesigen Wahlkreis auf die Insel Grafenwerth eingeladen, um mit ihnen unter dem Motto „Cook & Talk“ über Themen zu sprechen, die Kindern und Jugendlichen wichtig sind. Und siehe da: Es hat allen gemundet und Appetit auf mehr gemacht.
Bevor sich Jonathan Grunwald (CDU), Charlotte Echterhoff (SPD), Andreas Pinkwart (FDP) und Derya Gür-Şeker (Grüne) die Schürzen umlegten, hatten sie Marius Nisslmüller und Marcelo Peerenboom vom Bad Honnefer Stadtjugendring gebeten, ihre drei wichtigsten Ziele mit Blick auf Kinder und Jugendliche auf eine Tafel zu schreiben. Bei Grunwald waren dies „Klima und Gottes Schöpfung“, „politisches Engagement erhöhen“ und „Bildungsinfrastruktur erhöhen“. Charlotte Echterhoff warb für „freie Fahrt in Bus und Bahn“, „Wahlalter auf 16 senken“ und einen „Kinder- und Jugendcheck“. Pinkwarts Stichworte lauteten „Digitale Bildung 5.0“, „Wahlalter ab 16“ und „beste Bildung“, während Derya Gür-Şeker die Themen Bildung, Mitbestimmung und Soziales als ihre Schwerpunkte notierte.
Drei-Gänge-Menü zubereitet
Über diese und weitere Themen diskutierten die Politikerinnen und Politiker dann mit Jugendlichen munter weiter, während sie an vier überdimensionalen Kochinseln auf der grünen Wiese am Basketballfeld gleichzeitig ein schmackhaftes Drei-Gänge-Menü zauberten. Ergänzt wurde dieses durch alkoholfreie Cocktails an der Bar, die von den Stadtjugendringen und der Bad Honnefer Jugendpflegerin Fulya Vatansever betreut wurde. Der Pfadfinderstamm Oberon aus Königswinter bereitete mit den Landtagskandidaten Frühlingsrollen, Satéspieße und Bruschetta zu, bei der Malteser-Jugend aus Bad Honnef ging’s um eine Käse-Lauchsuppe sowie ofenfrisches Landbrot, und Mitglieder von „Bad Honnef tanzt“ hatten sich zum Nachtisch für einen Zucchini-Rührkuchen mit Wildbeereneis und Mousse au Chocolat im Glas entschieden. Und überall mussten die Politiker mitanpacken.
Lebhafte Diskussionen
Und während der Lauch geputzt, Hähnchenfleisch aufgespießt, Kuchenteig gerührt und Cocktails gemixt wurden, kamen die Kandidatinnen und Kandidaten mit den Jugendlichen locker ins Gespräch. Mal ging es um die Zukunft des Gymnasiums Nonnenwerth, dann um ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen oder auch um die mangelhafte Digitalisierung in den Schulen. „Unser Konzept ist voll aufgegangen. An den Kochinseln wurde sehr lebhaft und sehr ernsthaft diskutiert“, freut sich die Königswinterer Stadtjugendring-Vorsitzende Britta Dürscheid. Und ihr Bad Honnefer Kollege Marius Nisslmüller ergänzt: „Das neue und ungewohnte Format hat unsere Erwartungen wirklich erfüllt. Besonders gefreut haben wir uns auch, dass die beiden Siebengebirgsjugendringe erstmals etwas gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Das wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein.“
Videos und Infobroschüre
In den kommenden Tagen veröffentlichen die Stadtjugendringe einige Videos über die Veranstaltung, sodass sich auch diejenigen über die Inhalte informieren können, die nicht auf der Insel Grafenwerth dabei sein konnten. Außerdem haben die beiden Vereine die Broschüre „Jugendwahl-Info“ herausgebracht, in der die Kandidatinnen und Kandidaten sowie die politischen Parteien ihre Ziele und Vorstellungen für die nächste Landtagsperiode vorstellen. Die Broschüre liegt unter anderem in den Jugendhäusern, im Rathaus sowie in der Stadtjugendring-Geschäftsstelle aus. Die Inhalte sind aber auch online verfügbar unter sjr-honnef.de/landtagswahl. Dort befinden sich in wenigen Tagen auch die Videos.
Die Veranstaltung wurde vom Jugendamt der Stadt Bad Honnef organisatorisch unterstützt.