Die Zeitkapsel – eine Reise durch die Zeit

Abschlussprojekt unseres Berufspraktikanten in der OGS Theodor-Weinz-Schule, Christian Piel:

Die Zweitklässler der Theodor-Weinz Grundschule erfuhren bisher ein recht ungewöhnliches Schulleben. Maske tragen, Abstand halten, wenig Kontakte zu anderen Kindern, Wechsel-oder Distanzunterricht… Schule, weitab vom Normalen.

Wie sieht das Schulleben normalerweise aus?

Wie sah es früher aus?

Wie könnte es in der Zukunft sein?

Diese Fragen nahmen ich, Christian Piel, 24 Jahre alt und Erzieher in Ausbildung, und die OGS Kinder der zweiten Klasse zum Anlass, im Rahmen meines Abschlussprojektes auf eine kleine Zeitreise zu gehen. So mobilisierte ich 10 Kinder der zweiten Klasse, mit denen ich verschiedene Zeitepochen betrachtete und schlussendlich einen Gruß in die Zukunft entsandte.

Zuerst einmal blickten wir in die Vergangenheit und schauten uns an, wie zum Beispiel das erste Auto oder das erste Handy aussahen. Aber auch Bilder von Schulklassen von vor 100 Jahren wurden betrachtet und die Kinder erfuhren, wie ein Klassenraum im Jahr 1921 aussah. Ebenso hatten sie die Möglichkeit, auf echten Schiefertafeln zu schreiben – ganz so wie früher.

Dazu war ein Ausflug in ein Schulmuseum geplant, wo alles noch einmal ersichtlicher geworden wäre. Allerdings ließ Corona dies nicht zu. Aus diesem Grund bekamen die Kinder die Möglichkeit, ihre Großeltern zu befragen, wie deren Schulzeit aussah. Mit einem gemeinsam erstellten Fragebogen interviewten die Kinder ihre Omas und Opas und bekamen so Einblicke in das Schulleben von damals.

Die nächste Station der Zeitreise war die Gegenwart. Hier lernten wir Zukunftsvisionen der Menschen von damals kennen. Beispielsweise selbstfahrende Schuhe, Post per Fluggerät oder „Bücherverarbeitungsmaschinen“, welche dazu dienen sollten, das Wissen daraus direkt in die Köpfe der Kinder zu übertragen. Also mal mehr oder weniger abwegig. Und in einigen Fällen heute schon real: Hoverboards, Post per Drohne oder das Internet, wo quasi all das Wissen der Welt gesammelt ist.

So erstellten auch wir unsere eigenen Visionen der Zukunft. Dabei kamen tolle Ideen zustande. Von Raketenschuhen über fliegende Häuser, Laserschwerter, Leben auf dem Mars bis hin zu „coronafrei in 100 Jahren“ gab es viele innovative Vorschläge für den „Retrofuturismus“, also die eigene Vorstellung von der Zukunft.

Der letzte Halt der Zeitreise war natürlich die Zukunft. Die ist ja noch nicht passiert, weshalb wir uns entschieden, einen Gruß dorthin zu schicken. Und zwar in Form einer Zeitkapsel.

Die Kinder und ich schauten uns Zeitkapseln an, welche schon Jahrzehnte alt waren, betrachteten die Inhalte und formten unsere eigene Version einer Kapsel. Gemeinsam entschieden wir uns die Materialien, wie Grußbriefe, Zeitungen, Geldmünzen oder Bilder, welche den Inhalt der Zeitkapsel ergaben. Auch äußerten die Kinder ihre Grüße und Wünsche an die Zukunft und an die Menschen, die dann leben werden.

Wie spannend!! Ob sich die jetzigen Schüler*innen im Jahr 2051 an die vergrabene Zeitkapsel erinnern? Vielleicht sind die jetzigen Schüler dann Eltern und ihre Kinder gehen in die Theodor-Weinz Grundschule? Wo werde ich, Christian Piel, in 30 Jahren leben und arbeiten? Wird die das Projekt begleitende OGS Mitarbeiterin, Frau Klevers-Müller, mit über 90 Jahren bei der Ausgrabung dabei sein können? Wir alle sind gespannt!!

Mal sehen, was die Zukunft bringt! Lösungen des Klimawandels durch….fliegende Häuser?? Wer weiß….

 

Stadtjugendring